Zum Inhalt springen


Das Leben könnte so einfach sein. Oder jedenfalls einfacher. Meines auf jeden Fall, wenn ich mich für eine Leidenschaft entscheiden könnte. Aber nur konzeptionell arbeiten? Oder nur visuell? Nur mit Buchstaben jonglieren? Nur die Lehre? Oder immer nur auf Trüffeljagd?


All diese Leidenschaften treiben mich um – seit ich denken kann. Natürlich vereint sie etwas, das ganz am Anfang von allem steht: Neugier. Und – zum Teil kindliche – Freude. Um dann im kreativen Prozess zu beobachten, zu suchen, zu hinterfragen – bis ich überzeugt bin, die richtige Idee gefunden zu haben. Doch wenn ich mich dann auf den Weg mache, sie zu realisieren, erkenne ich schnell, dass ich weiterdenken muss. Weitersuchen. Experimentieren. Träumen. Und stehe wieder am Anfang. Dann packt mich die Verzweiflung, und ich falle in ein Loch, so tief wie das Weltall, bevor ich durch ein winziges Nadelöhr schlüpfe und erneut erkenne, dass genau das der einzige Weg ist, um zu einer kreativen Lösung zu gelangen.

Man muss der künstlerischen Arbeit aber schon verfallen sein, um mit ihr ein Leben zu teilen. Unverschämte Obsession und ein Nicht-Loslassen-Können. Das Aushalten eines permanenten Schaffensdrucks. Über rote Ampeln fahren, weil man gerade das entscheidende Teilchen für ein Konzept gefunden hat. Nie in Ruhe ein Buch lesen können, weil man ja auch etwas Kreatives machen könnte. Immer auf der Suche sein. Aber man wird belohnt: durch ein hohes Maß an Befriedigung in der Arbeit und das kreative Produkt.

Künstlerische Auseinandersetzung ist nie auf ein einziges Medium beschränkt, und visuelle Neugier sucht immer neue Befruchtungen. Eine schöne Berufung!

Ein Resümee, das ich nach all diesen Jahren im Spannungsfeld der Kreativität ziehen kann.